Kaum geht der Sommer seinem Ende entgegen, steht schon der Advent vor der Tür.

Diese Ausgabe des Gemeindeboten bindet es zusammen. Reichlich Rückblicke auf viele Highlights in den vergangenen Wochen und nicht weniger reiche Ausblicke auf das, was alles kommt in den nächsten Wochen durch den Herbst hindurch – von der sommerlichen Verabschiedung von Pfarrerin Hildegard Bergdolt über
viel Konzertantes bis zum adventlichen Gang durch die Zeit mit Kindern, geistlich Übenden und Marktbesuchern.

Gerade noch Sommer, jetzt schon Advent.

Wir leben zunehmend in Extremen – was Experten nicht müde werden zu sagen und was in diesem Sommer zwischen Hitze und Unwettern auch ganz unmittelbar erlebbar war, das ist mir gerade so etwas wie ein Grundgefühl. Vielleicht auch, weil das eigene Heimkommen aus dem Urlaub mit einem 20-Grad-Temperatursturz
verbunden war und noch nachklingt. Denn es ist ja nicht einfach die Zeitspanne zwischen September und Dezember kleiner geworden. Das Gefühl ist aber ein anderes geworden, vielleicht auch einfach die Aufmerksamkeit. Gedrängter.

Zwischen den Extremen ist nicht mehr nur alles im Fluss. Friedlich und gemächlich. Die Zeit reißt einen manches Mal regelrecht mit. Wild und stürmisch. Wie gut, dass das Kirchenjahr zwischen den beiden Jahreszeiten, auf die die einmal vier immer mehr zusammenschnurren, noch ein paar Fahnen hochhält zum Verweilen, Innehalten, Aufatmen.

Wie das Erntedankfest.

Seit jeher eine Zäsur zum Innehalten, Hinschauen auf die Ernte des Jahres bis dahin. Und zum Vorausschauen: wovon leben wir jetzt und hier und auch auf den Wegen in die kommenden Wochen und Monate. Wie die Jünger Jesu etwa bei der Sturmstillung entdecken: zwischen den Extremen sind wir gehalten, gesehen, beschenkt. Unter unserem Leben mit all seinen Hochs und Tiefs, unter unserer Zeit mit allen Extremen, liegt Gott selbst drunter. Er ist der „Anker in der Zeit“, wie es in einem Lied heißt. Dass Sie darum in allem Hin- und Hergeworfensein, Mitgerissenwerden wie die Jünger Jesu zu einer ernte-dankenden Gelassenheit finden, wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Benjamin Schimmel

Gemeindebote Eibach 2023 10