Liebe Besucherinnen und Besucher!
Das Evangelische Gotteshaus in Eibach, welches Johannes dem Täufer geweiht ist, kann auf eine mehr als 650jährige Geschichte zurückblicken. Ein kleines Straßendorf entwickelt sich zu einer rasch angewachsenen Nürnberger Vorstadt. Eine Dorfkirche, deren Turm durch den Bau des Evang. Altenwohnheimes an Höhe beinahe übertroffen wird, verdeutlicht dies.
Vom Zeitenwendeplatz aus kann man noch auf den schmucken Chorraum mit Fachwerkaufsatz blicken und den Charakter einer schlichten Dorfkirche erahnen. Wie groß die Schar von Christen gewesen sein mag, die in den 650 Jahren zusammengekommen sind, um zu singen, um zu beten, Gottes Wort zu vernehmen oder in der Stille Stärkung zu empfangen ? niemand weiß es. Nur Gott, unser Herr kennt sie und Jesus weiß sie beim Namen zu nennen. Unsere Vorväter haben ihre Toten um die Kirche bestattet. Sie nannten den Friedhof “Acker Gottes”, Saatfeld für die Ewigkeit. In Notzeiten und Bedrängnis flüchteten die Dorfbewohner mit ihrem Pfarrer hinter die Mauern des befestigten Friedhofs, der zur Zufluchtstätte geworden ist, oft nur um das nackte Leben zu retten. Denn plündernde Kriegshorden ließen das Dorf mit den strohgedeckten Häusern und Scheunen in Flammen aufgehen. Vielleicht war dann das Bibelwort eine Hilfe: “Sei mir ein starker Fels und eine Burg ” (Psalm 3 1. V3).
Unsere Kirche, aus fränkischem Sandstein erbaut, will mehr als ein Baudenkmal sein. Sie lädt ein, die lebendige Gemeinde aus Fleisch und Blut, und die Gemeinschaft der Heiligen zu entdecken, deren Leben Gott gehört. Der freundliche Innenraum mit den vier gotischen Chorfenstern und auch die Fenster des Kirchenschiffes lassen viel Licht hereinfluten. Die Kirche will ein Ort der Stille und der Besinnung sein. Aber es gilt auch, die schönen Gottesdienste zu erleben und mitzufeiern, um Stärkung, für das düstere Alltagsleben mit nach Hause zu nehmen. Während der Zeit des Dritten Reiches mit seiner Unheilsgeschichte war ein erbitterter Streit um das Gotteshaus in Eibach entbrannt.
Gott, der Herr der Geschichte und Herr unseres Lebens, hat die Gräben der Zwietracht längst eingeebnet. Dafür sind wir, die nachkommende Generation, dankbar. Sein Versprechen gilt nach wie vor, daß er bei seinem Volk wohnen will. Die Johanneskirche in Eibach möchte uns an diese Versprechen Gottes erinnern und uns alle einladen die Liebe Gottes neu zu entdecken.