Ein Weltgebetstag zum Frieden. Jeden Abend „Brennpunkte“ zum Krieg. Flüchtende aus der nahen Ferne. Sehnsucht nach Urlaubs-Ferne. Ein ehemaliger Comedian als Präsident auf der einen Seite. Ein Präsident, der seine eigene erschreckende Karikatur ist, auf der anderen.

Wir sind „dazwischen“ – in allem „mittendrin“. Zwischen großer Hilfsbereitschaft und Überforderung. Zerrissenheit macht sich breit und Entschlossenheit. Gutes und Böses liegt so erschreckend nah beieinander – auf dem medialen Präsentierteller tagtäglich.

Es ist „Zwischenzeit“.

Mitten in solche Zwischenzeit stellt uns die Fasten- und Passionszeit, in der wir uns befinden: wir vergegenwärtigen den Weg Jesu ins Leiden, ans Kreuz, ins Sterben.

Und zugleich: es ist der Weg zum Leben. Ein Weg ins Dunkel. Ein Weg ins Licht. Ein Weg mit viel Zwielicht und zugleich ein Weg in die Klarheit.

Der Weg Jesu zeigt uns: wir sind in aller Zwischenzeit, in aller Zerrissenheit nicht allein. Ganz im Gegenteil: mitten darin haben wir als Christen Grund zur Hoffnung, zum Mut, zur Entschlossenheit. Weil es eben Zeit und Weg ist, in die und auf den Gott selbst kommt. Zeit, in der er mit uns auf dem Weg ist. An unserer Seite. Durchs Dunkel ins Licht. Selbst durch den Tod ins Leben.

„Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt.“ Dieser Satz stammt von dem Jesuitenpater Alfred Delp, der am 2.Februar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde.

Lasst uns dem Leben trauen – gerade „dazwischen“ und „mittendrin“!

Lassen Sie sich einladen, zu entdecken, dass das möglich und erfüllend ist – in dieser Passionszeit, mit all dem, was Sie in diesem Gemeindeboten und an Gottesdiensten und Veranstaltungen durch diese Zeit hindurch und in die Osterzeit hinein, finden können. Wenn sich dann der Osterruf durch die Zwischenzeit hindurch Gehör verschafft: „Der HERR ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“

Ihr Pfarrer Benjamin Schimmel

Gemeindebote Eibach 2022 04