Irgendwann im September geht er meistens los – der inoffizielle Wettbewerb, wer die ersten Weihnachts-Lebkuchen (denn mittlerweile gibt es ja auch „Sommer“-Editionen; die Lebküchner müssen eben auch im restlichen Jahr von etwas leben) im Supermarkt-Regal entdeckt, wer zum ersten Mal in diesem Jahr mit „Driving home for Christmas“ / „White Christmas“ / „Last Christmas“ beschallt wird, wem die ersten Werbeprospekte mit Christbaumkugeln ins Haus flattern…

Aus den social-media-Posts in meinem Bekanntenkreis schwappt dann vieles zwischen Erschrecken, Belustigung und: natürlich auch eigener Beteiligung. Es will und muss ja vorbereitet sein; und die Zeit, die so voller Licht und Klang und Süßem ist, will ja auch genossen werden.

Wenn Sie diesen Gemeindebrief darum in den Händen halten, ist manches, das in diese Zeit „gehört“ schon wieder ein alter Hut: die festbeleuchteten „Weihnachtshäuser“ in der Region strahlen schon seit Wochen; Sie überlegen sich vielleicht bereits, wie lange Sie das Weihnachtsgebäck noch sehen können; die Vorfreude wächst, dass demnächst aus den Radios auch wieder anderes schallt.

Wenn wir dann kirchlich Weihnachten feiern, kann endlich wieder alles eingepackt werden. Weihnachten beendet das „richtige“ Weihnachten – oder beendet das „richtige“ Weihnachten Weihnachten?

Auch wenn ich es immer wieder bedauerlich finde, wie wenig wir noch warten können – freilich einer der wesentlichen und zugleich anstrengenden Inhalte des „richtigen“ Advents – ich kann auf all das mit viel Schmunzeln schauen. Man muss aus all dem keine kulturellen und gesellschaftlichen Grabenkämpfe machen.

Wenn Sie sich dennoch auf den Weg machen wollen zwischen Weihnachten und Weihnachten – und sich dabei vielleicht sogar noch fragen, ob es den Advent noch gibt – dann tun Sie das doch mit diesem Gemeindebrief in den Händen, schauen zurück und ins Hier und Jetzt und voraus; machen sich auf den Weg wie einst Josef und Maria, treffen andere auf dem Weg nach Weihnachten rund um unsere Johanneskirche und: kommen an. Entdecken darin am allerbesten, wie Gott selbst bei uns ankommt. Durch den Advent an Weihnachten.

Ihr Pfarrer Benjamin Schimmel

Gemeindebote Eibach 2023 12