Gibt es in der Fasten- und Passionszeit etwas zu lachen? Geht das zusammen mit der Ausrichtung und Erinnerung an dem Leiden Jesu, seinem Weg ans Kreuz, den wir in dieser Zeit bedenken?

Das ist schließlich (tod)ernst – und findet seinen Ausdruck auch in manchem Ernsten und Ernsthaften in dieser Zeit. Gerade auch, wenn uns diese Zeit in die Auseinandersetzung mit uns selbst führt: wer bin ich? Wie stehe ich da? Wo brauche ich einen Neuaufbruch? Wo muss ich neu werden?

In, mit und unter allem Ernst stehen wir damit aber auch an der Grenze zum Lachen. Merken vielleicht: gerade mit uns selbst ist es ist eine Gratwanderung. Karnevalesk.

Martin Luther schreibt einmal über uns Menschen, wenn wir uns unserer selbst gar zu sicher sind: „Bist du von der Art, Lieber, so greif dir selber an deine Ohren. Und greifst du recht, so wirst du finden ein schön Paar großer, langer, rauher Eselsohren. So wende vollends die Kosten dran und schmücke sie mit güldnen Schellen, auf daß, wo du gehst, man dich hören könnte, mit Fingern auf dich weisen und sagen: Seht, seht, da geht das feine Tier!“

Wir sind Esel – auch das gibt es zu entdecken in dieser ernsten Zeit. Und von Ostern her auch herzhaft darüber zu lachen. Ich jedenfalls kann mich im Titelbild gut wiedererkennen.

Machen Sie sich doch mit auf einen Weg zwischen Lachen und Weinen. Ernst und Heiterkeit. Zwischen Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis. Zwischen Aschermittwoch zum Beginn der Passionszeit mit dem Auflegen des Aschekreuzes (Johanneskirche, 19 Uhr) und dem Lachen des Ostermorgens.

Und auch mit diesem Gemeindeboten, der viele Entdeckungen zum Lachen bereit hält zwischen Monatsspruch, Geistlichem, Geistreichem, Bewegtem und Leuchtendem, Franken und weiter Welt, Alten und Jungen, Stars und Sternchen, und vor allem vielen Menschen unserer Gemeinde, die Grund zum Lachen haben.

Ihr Pfarrer Benjamin Schimmel

Gemeindebote Eibach 2023 02