Zwei Jahre Pandemie – und kein rechtes Ende in Sicht.

An ganz vielen Stellen kann man beobachten und an sich selbst wahrscheinlich auch ablesen, wie sich über nicht Weniges eine Schwere legt; eine Lethargie, Resignation, Frustration.

Nicht nur ein „harter Lockdown“ führt in den Stillstand – da gibt es ganz viel Stocken und Stillstehen auch im Dunstkreis drumherum. Und auch nicht nur in pandemischen Zeiten. Sondern immer mal wieder im Leben.

Wir sind dann immer wieder neu gefragt, wie es von da aus weitergeht. Weitergehen kann. Wie es gelingt, nicht im Stocken und Stillstand zu bleiben, sondern neue Wege zu gehen. Wege, die uns nicht einfach so vor die Füße fallen, sondern bewusst gesucht und gegangen werden wollen.

Dazu braucht es Besinnung, Einkehr, Umkehr. Genau dazu ist nun bald wieder Zeit. Bietet sich eine Zeit an: die Fastenzeit.

„7 Wochen Ohne“ lautet seit etlichen Jahren das Motto der Fastenaktion der evangelischen Kirche. In diesem Jahr: „7 Wochen ohne Stillstand“.

Was zunächst paradox anmutet: in die Stille, ins Besinnen, ins Einkehren kommen, um eben nicht still zu stehen – das will uns genau dahin führen: dass wir beweglich bleiben; Wege finden und gehen.

Unsere Fastenzeit orientiert sich dabei an den 40 Tagen, die Jesus gefastet hat. Vor seinem ersten Auftreten. Vor den neuen Wegen, auf die er gegangen ist und auf die er uns in die Nachfolge ruft.

Fasten, Einkehr, Umkehr ist darum kein Selbstzweck. Sondern hat eine Richtung. Eine Aus-Richtung: hin auf neue Wege. Sich ausrichten, um danach gut weitergehen zu können. Getragen und mutig und zuversichtlich.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie für beides Kraft, Mut und Segen finden: zum Innehalten in der Fastenzeit und zum Gehen auf den Wegen, die Sie dann hoffentlich finden. Und vielleicht ist Ihnen fürs eigene und gemeinsame Gehen durch diese Zeit dieser Gemeindebote eine hier und da eine kleine Entdeckungs-Hilfe.

Ihr Pfarrer Benjamin Schimmel

Gemeindebote Johanneskirche Eibach 2022-02