„Unus Christianus Nullus Christianus“ – „Ein Christ ist kein Christ“.
Der ‚Kirchenvater‘ Tertullian formulierte diese Erkenntnis bereits im 2. Jahrhundert. Es ist einer meiner Lieblingssätze aus der alten Kirche, weil er mich immer wieder daran erinnert, dass keiner „für sich alleine“ glauben kann – zumindest nicht im Sinne christlichen Glaubens. Zu dem gehört notwendigerweise die Gemeinschaft.
Wir sind als Christen angewiesen auf andere, die uns das ‚Wort zum Leben‘ sagen; wir sind im Glauben getragen von einer Gemeinschaft, die mit uns und auch für uns glaubt; wir stehen in einer Gemeinschaft von Glaubenden durch die Zeiten hindurch.
Oder wie es Benedikt XVI. ins Wort gefasst hat: „Wer glaubt, ist nie allein.“ Christlicher Glaube ist darum immer wieder ein gemeinschaftliches Entdecken, Hinschauen, Erkennen. Die Jahreslosung aus dem 1. Korintherbrief erinnert daran: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ In der vor uns liegenden Passions- und Fastenzeit sind wie eingeladen, uns auf diese Spur zu begeben, wenn deren Motto lautet: „7 Wochen ohne Alleingänge“. Jesus Christus begegnet uns in der Fasten- und Osterzeit schlechthin als der, der an unserer Seite ist; der uns vor Augen hält: kein Weg geht alleine, im Leben und auch im Sterben nicht. Und auch über die kommenden zwei Monate hinaus lässt sich schon in diesem Gemeindebrief ablesen, wie wir aufeinander angewiesen sind und voneinander miteinander leben: wenn wir zum 1. April eine gemeinsame Pfarrei mit unseren Nachbargemeinden der Nikodemus- und Philippuskirche bilden; wenn die Kirchenvorstandswahlen im Oktober erste Fühler ausstrecken.
Mit Kindern, Familien, Jugendlichen, Jungen Erwachsenen, Älteren Erwachsenen, Senioren: in Kirche und Gemeinde lässt sich entdecken und leben wir davon: „Unus Chriatianus nullus Christianus“, „Wer glaubt, ist nie allein“. Dass Ihnen diese Erfahrung in den kommenden Wochen geschenkt wird, das wünsche
ich Ihnen von Herzen
Ihr Pfarrer Benjamin Schimmel